| CARVIEW |

Diese Anleitung eignet sich vor allem für eigene Texte, die man nach dem Schreiben schon gefühlt auswendig kann, sowie für LaTeX-Quelltexte, die aufgrund vieler Befehls- und Sonderzeichen unübersichtlich sind. Die Fehler in den schon druckreifen PDFs sollen doch bitteschön automatisch gefunden werden! Also los: basteln wir uns eine persönliche Ergänzung zu Wörterbuch und Rechtschreibkorrektur des jeweiligen Schreibprogramms oder LaTeX-Editors! Einziger Haken: Man muss die Fehler(typen) kennen. Doch dazu später.
Die Werkzeuge & Kommandos
“pdftotext” ist ein Kommandozeilenwerkzeug zum (der Name sagt’s schon) Extrahieren der Textdaten aus PDF-Dateien. “grep” wiederum durchsucht Textdaten nach definierbaren Worten oder Mustern. Beide sind für Linux, Mac OS X und Windows verfügbar (Installationsanweisungen bitte googlen), und lassen sich leicht zu einem feinen Korrekturlesehelferlein verknüpfen.
Das erste Kommando lautet einfach (angenommen Du bist schon im gewünschten Ordner, wenn nicht, siehe):
pdftotext Name-der-Datei.pdf
Es speichert den PDF-Text als gleichnamige TXT-Datei im selben Ordner ab. Nun zur Fehlersuche:
grep --color --extended-regexp --ignore-case --file=Fehlermuster.txt Name-der-Datei.txt
Keine Angst vor der Fehlermeldung! Alleine kann dieses Kommando noch nix, denn Fehlermuster.txt fehlt noch. Dazu wird diese Datei einfach mit einem Texteditor im selben Ordner angelegt und mit einem Fehlermuster pro Zeile befüllt (siehe Beispiel). Der Dateiname ist im Prinzip auch egal. Hauptsache, sie ist genauso benannt, wie im Parameter --file= angegeben.
Fehlermuster definieren
Oder “Musterfehler”? Hm! Um dies zu tun , wagen wir uns nun in die wunderbare Welt der “regulären Ausdrücke” vor (auf Englisch “regular expressions”, “RegExp”, etc.). grep wird durch den Parameter --extended-regexp verklickert, dass hier Profis am Werk sind
Wie oben angemerkt, sind es genau diese RegExps, die man kennen oder sich zusammenbasteln muss, um vom konkreten Tippfehler (die sollte die Rechtschreibkorrektur finden) auf Fehlertypen zu generalisieren. Beispiele für solche RegExps sind:
\{und\{, die in einem aus LaTeX kompilierten PDF tendenziell kaputte LaTeX-Befehle anzeigen._\d{4}bspw. zeigt (zumindest bei Verwendung des Zotero–BibTeX-Exports) an, dass Zitatschlüssel nicht aufgelöst wurden (siehe Fehlersuchbild oben; Auflösung unten).- Auch kompliziertere Fehlermuster wie z.B.
(\b\S+\b)\s+\b\1\bsind möglich (siehe Fehlersuchbild oben; Auflösung unten). Skurrilerweise kann Word standardmäßig gerade solche Fehler finden, und dafür vermissen LaTeX-Nutzer es auch heimlich ;->
Fehler finden
Sobald Fehlermuster.txt erstellt ist, bitte den ganzen Befehl auf der Kommandozeile wiederholen (z.B. via Pfeiltaste-hoch):
grep --color --extended-regexp --ignore-case --file=Fehlermuster.txt Name-der-Datei.txt
Und die Fundstellen erscheinen farblich markiert in der Kommandozeile. Da die Fehlerstellen im Kontext angezeigt werden, sind sie schnell im (LaTeX-)Quelldokument, aus dem das PDF erzeugt wurde, gefunden und korrigiert.

Noch mehr automatisieren
Etwas eleganter geht es noch ohne Zwischenspeicherung des extrahierten Textes mittels sog. Pipe. Das unscheinbare Zeichen | “pumpt” den mittels - in die Kommandozeile umgelenkten PDF-Text direkt in die Suchfunktion:
pdftotext Name-der-Datei.pdf - | grep --color --extended-regexp --ignore-case --file=Fehlermuster.txt
Fazit
PDFs automatisiert nach bekannten Fehler(type)n durchsuchen zu können, ermöglicht das Arbeiten nach der Devise: Aus Fehlern sofort lernen, und sie nicht noch einmal machen! Wie bei automatischen Softwaretests. Wenn beim Korrekturlesen per Auge ein Fehler gefunden wird, ihn schnell in Fehlermuster.txt eintragen, sodass er zukünftig automatisch gefunden wird. Noch eleganter geht’s mittels makefile, z.B. um die PDFs automatisch nach dem Kompilieren der LaTeX-Quellen zu prüfen (und letztere auch gleich, aber mit einem separaten Satz Fehlermustern).
Mit so einem Korrektursystem an der Hand, kann es getrost heißen: Nach der Schreibarbeit ist vor der Schreibarbeit!
]]>Mit diesem Interview möchte ich eine neue Reihe starten. Die Idee dazu habe ich aus dem Buch »Geschichte als Passion«, das ich vor einigen Jahren gelesen habe. Dort sind neben Interviews mit Historikerinnen und Historikern ebenfalls ihre Schreibtische abgebildet. Ort sind wichtig. Und weil es bislang nur um die Schreib-Techniken ging, wird es in Zukunft auch um die Schreib-Orte gehen.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Das kommt immer darauf an, was ich gerade mache. Derzeit schreibe ich an einem Handbuch zur deutsch-französischen Geschichte von 1870–1918. Es handelt sich um eine Synthese, dh. ich gehe nicht in Archive (auch nicht virtuell), sondern werte Sekundärliteratur aus. Dies vorweg geschickt, denn das wird wahrscheinlich das konservativste Interview in der Reihe: Meine wichtigsten, d.i. am häufigsten genutzten Programme im Moment sind also Word (zum Schreiben), Citavi für die Organisation meiner Literatur, für Exzerpte und die Planung der Arbeit, sowie GoodReader und Bluefire zum digitalen Lesen und Annotieren.
Um auf dem Laufenden zu Bleiben verwende ich Twitter und RSS-Feeds, derzeit mit Feedly und mit TinyTiny RSS, sowie Diigo zum Bookmarken von Webpages. Ich blogge selbst mit WordPress bei de.hypotheses, was niemanden überraschen dürfte. Derzeit komme ich aber leider zu selten dazu.
Wie greifen die Programme ineinander? Wie würdest Du Deinen (idealen) Workflow beschreiben?
Die Programme greifen leider nur teilweise und nicht besonders gut ineinander. Das liegt nicht nur daran, dass es keine Schnittstellen gibt, sondern vor allem am DRM (Digital Rights Management). Aber fangen wir mit etwas Positivem an: Was sehr gut klappt, ist die Datenübernahme aus Bibliothekskatalogen heraus in Citavi. Mit dem »Picker« oder auch mit der ISBN können die Titelaufnahmen einfach in das Programm übernommen werden. Das kann dazu verführen, zu viel zu übernehmen und die Aufnahmen nicht zu überprüfen. Das lernt man dann aber recht schnell …
Auch die automatische Übernahme von PDF von manchen Publikationsplattformen funktioniert sehr gut. Bei der Ausgabe in Word verwende ich derzeit nur das Erstellen von Bibliographien, was hervorragend klappt. Es gibt in Citavi einen Francia-Zitationsstil (Anm.: Francia ist die Zeitschrift des DHI Paris, an dem ich arbeite), so dass ich das Programm optimal nutzen kann. Die einzelnen Fußnoten stehen allerdings in einer Kurzversion, was die Reihe, in der ich publizieren, so vorgibt. Ich erstelle diese also von Hand: Name des Autors, Jahr und eine Nummer, die auf den Titel in der Bibliographie später verweist, die ich jetzt noch nicht kenne.
Wirklich katastrophal steht es um E-Books. Um ein E-Book aus unserer Bibliothek auf mein privates Lesegerät zu bekommen, muss ich mehrere Umwege gehen und Anmeldungen ausfüllen, wenn ich es legal machen will. Dann verhindern die DRM bisweilen und je nach Verlag, dass man Zitate aus dem Buches in die Zwischenablage kopiert und in das Literaturverwaltungssystem überträgt. Hier muss man seine Exzerpte also erneut abtippen, obwohl sie ja digital vorliegen. Annotieren kann man natürlich auch nicht. Bei PDF von Aufsätzen, die man selbst gescannt hat, ist das teilweise ähnlich, aber da stört es mich weniger, da ich weiß, dass es sich um ein Image handelt und nicht um den Volltext. Bei den E-Books ärgere ich mich dagegen jedesmal …
Hast Du spezielle Schreibstrategien?
Nein, habe ich eigentlich nicht. Ich setze mich hin und fange an. Das mag jetzt blöd klingen, aber ich habe gar keine Zeit, mich vorher noch dreimal im Kreis zu drehen, alle Hunde zu kämmen und dann erst anzufangen. Wenn die Zeit so richtig, richtig knapp ist, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als zu schreiben. Wie das geht? Es ist auf jeden Fall einfacher, wenn ich jeden Tag am Buchprojekt arbeite, und sei es nur eine Stunde. Man kann sich dazu das Buch von Joan Bolker »Writing your dissertation in fifteen minutes a day« durchlesen, da sind sehr gute Tipps drin. Früher habe ich mal mit »750 words a day« experimentiert, ein Online-Tool das einen per Mail täglich daran erinnert, dass man mindestens 750 Wörter schreiben soll. Das muss nicht unbedingt zum Thema sein, Hauptsache man schreibt, so die Theorie.
Und ganz konkret: Ausgehend von der Lektüre und den Notizen entsteht der Text, indem ich mir vorher für das Kapitel die Gliederung entwerfe und mir für die einzelnen Abschnitte überlege, was ich sagen will, ausgehend von meiner Grundthese, dass es zwischen Deutschland und Frankreich zwischen 1870 und 1914 parallel sowohl Verfeindung als auch Verflechtung gab, zwei Prozesse und Zustände, die sich gegenseitig überlagerten und bedingten. Dann schreibe ich, lese etwas nach, wenn Fragen oder Ideen kommen, lese meinen Text erneut und erneut und erneut und gleiche mit meinen Notizen ab und siebe Punkte heraus, die ich unbedingt noch einbauen will. Damit es mir nicht schwer fällt, Textteile auch wieder zu löschen, habe ich eine »Outtakes-Datei«, in der ich Textteile, vor allem meine »darlings«, sammele, falls ich sie doch wieder reaktivieren will …

Welches Tool fehlt Dir noch und wo siehst Du das größte Verbesserungspotential für Deine Arbeit?
In Sachen Literaturkatalog und -datenbanken hätte ich ein paar Wünsche, z.B. fehlt auf französischer Seite ein Pendant zu den »Jahresberichten für deutsche Geschichte«. Dafür wäre es gut, ein zentrales (und vollständiges) Verzeichnis für Dissertationen in Geschichte in Deutschland zu haben, analog zu theses.fr. Überhaupt Zentralismus: das macht die Recherche in Frankreich bisweilen einfacher, z.B. ein einziger Katalog der universitären Einrichtungen und nicht sieben Bibliotheksverbünde, ein zentrales Repositorium für Geisteswissenschaften wie HAL-SHS etc.
Ansonsten wünsche ich mir mehr Durchlässigkeit zwischen den von mir genutzten Tools, vor allem im Bereich der E-Books. Ich wünsche mir freien Zugriff auf möglichst viele Volltexte, und zwar in mehreren Formaten, um sie optimal lesen und weiterverarbeiten zu können. Open Access überall wäre schön …
Warum Vorträge aufzeichnen?
Und dafür braucht es Vortragsaufzeichnungen. Viele Konferenzen machen es sehr professionell vor. Doch auch in kleine Vorträge investieren Leute ja Arbeitszeit, und wollen ihrem Publikum etwas mitteilen. Warum sollte diese Investition nur in den Vortragstermin münden und Gefahr laufen, dort auch gleich wieder zu versickern?
Wenn man sich sowieso schon Mühe gibt, einen Vortrag vorzubereiten und zu halten, warum ihn nicht auch aufzeichnen? Das Publikum das (zumindest im Falle der meisten Wissenschaftler) für die Finanzierung genau der Arbeit, die der Vortrag zusammenfasst, in Form von Steuergeldern aufkommt, wird es danken!
Die Bühne in HD abzufilmen, und womöglich sogar noch zwischen Bildschirm- und Bühnensicht hin und her zu schalten, überlassen wir den Profis. Hier soll es um die Möglichkeit gehen, eine (meist sowieso) vorhandene Präsentationsdatei mit einer Tonspur zu “verheiraten”. Letztere ist heutzutage auch einfach ausreichend guter Qualität zu bekommen: Audiotechnik ist ja in fast jeder Hosentasche zu finden. Also: Bitte Smartphone-Headsets und Recording-Apps bereithalten (und vielleicht doch ein bisschen Extratechnik)!
Ich möchte Dich, liebeN LeserIn, ermuntern, Deinen nächsten Vortrag selbst aufzunehmen! Und auch KollegInnen von dieser Idee zu überzeugen, aus der Investition in einen Vortrag auch für noch später nutzbare, multimediale Lernmöglichkeiten zu generieren.
Vorträge aufzeichnen. Aber wie?
Im Falle von Bildmaterial oder Präsentationen, sind sicher noch Fragen des Zitat- oder Urheberrechts zu klären. Von der technischen Seite her, gibt es prinzipiell 2 Möglichkeiten eine Audiospur mit einer Präsentationsdatei zu verheiraten. Beide befinden sich zwar noch in den Kinderschuhen, aber laden genau deswegen auch zum Ausprobieren und Verbesserungsvorschläge-an-die-Entwickler-schicken ein.
- Die Tonspur zerschnipseln, und diese an den entsprechenden Stellen der Präsentation einfügen. Microsofts Powerpoint, Apples Keynote, Prezi, Slides, etc. bieten entsprechende Funktionen an. Auf automatische Audiooptimierung der Tonschnipsel mittels z.B. Auphonic warten wir allerdings noch.
-

PDF-Seiten können als Kapitelbilder mit einer Tonspur “verheiratet” werden. Die Präsentationsdatei zerschnipseln und als Kapitelbilder aus der Audiospur heraus anzeigen lassen. Einen dafür nützlichen Arbeitsablauf findet ihr auf RadioMono (mit Präsentation zum Mitklicken und weiterführenden Links), sowie fertige Beispiele hier. Leider ist noch etwas Handarbeit auf der Kommandozeile notwendig. Abhilfe könnte das Podlove Projekt mit seiner Timeline-Idee bringen: die Anreicherung einer Tonspur mit Zusatzinformationen wie Bildern, Untertiteln, Glossar-Links, etc.
Fazit
Egal, welche Möglichkeit ihr wählt; Egal ob ihr das Ergebnis nur nicht-öffentlich verteilt, oder auf YouTube stellt, oder einen eigenen Vortragspodcast startet: Lasst den Fluss eurer Gedanken in den Ozean des Long Tail münden, anstatt ihn in den Untergrund schwinden zu lassen.
]]>Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Ich muss gestehen, gar kein so besonders digitaler Historiker im Sinne von »Digital Humanities« zu sein – mein Schwerpunkt im Digitalen liegt auf der Vermittlung im Sinne einer Public History. Daher ist die Antwort hier zweigeteilt.
Was die Forschung betrifft: Mein wichtigstes Tool ist und bleibt Google. Wir haben alle unsere propädeutischen Seminare besucht, wir kennen die Datenbanken, aber enorm viel Wissen ist im Netz nicht an zentralen Orten gespeichert, sondern weit verstreut – ob bei Institutionen, Forschungsprojekten oder Privatpersonen. Auch Google Books hilft gerade bei meinem bisher eher stiefmütterlich behandelten Dissertationsthema weiter – zwar gibt es keine einschlägigen Monografien, aber einzelne Aspekte tauchen immer wieder in anderen, oft gar nicht so offensichtlichen Publikationen auf. Ohne Volltextsuche wären mir diese Informationen verschlossen.
Desweiteren benutze ich zur Literaturverwaltung Citavi, weil es enorm bequem ist (Import der Buchdatensätze per ISBN) und neben Literatur auch Exzerpte und Wissensorganisation bietet. Ein weiterer nicht zu verschweigender Vorteil ist die Campus-Lizenz, mit der ich das Programm kostenfrei nutzen kann.
Zuletzt benutze ich sehr gerne die in der Pro-Version kostenpflichtige Android-App »CamScanner«, die sehr zuverlässig und schnell aus Handyfotos von Archivalien sehr gut lesbare PDF-Dateien generiert – inklusive Farb- und Kontrastoptimierung und Perspektivkorrektur. Das schont gleichzeitig meinen Drucker, wenn ich etwas auf Papier brauche, weil Bildstörungen eliminiert werden. Gleichzeitig erspart man damit auch Büchern die Qual, mit Wucht auf einen Kopierer gedrückt zu werden.
In Sachen Public History benutze ich alles, was ich für ein spezielles Projekt brauche. In erster Linie sind das eine uralte Photoshop-Lizenz, Google Docs für kollaboratives Arbeiten und fast immer WordPress – für letzteres habe ich ein Paket kostenpflichtiger, sehr weit und komfortabel zu bedienender Themes eingekauft, so dass ich recht schnell unterschiedlich aussehende Webseiten erstellen und den Erfordernissen entsprechend anpassen kann.
Wie greifen die Programme ineinander? Wie würdest Du Deinen (idealen) Workflow beschreiben?
Im Mittelpunkt steht bei immer noch der Text, ob als Quelle oder als Literatur. Mein idealer Workflow besteht daher im Heben des Textes (im Archiv oder der Bibliothek), der sofortigen Eintragung in Citavi und danach meist im direkt nächsten Schritt der Digitalisierung der relevanten Stellen. Die Digitalisate werden dann entsprechend getaggt und hoffentlich von mir im Schreibprozess nicht übersehen – ansonsten heißt es manuell suchen.
Was sind Deine Schreibstrategien?
Im gesamten Studium bis hin zur Masterarbeit habe ich immer erst Literatur gesichtet und dann angefangen zu schreiben und währenddessen an den Stellen weiter recherchiert, an denen ich noch Informationen benötigte. Das hat immer erstaunlich gut funktioniert, bei einer Dissertation geht es so also natürlich nicht. Dort befinde ich mich noch in der Sichtungsphase und muss mich auch noch ausgiebig mit Archivalien beschäftigen.
Bei kleineren Texten schreibe ich mir zunächst 3–5 Stichworte auf, die ich aufgreifen will, dann erstelle ich eine Gliederung und beginne dort zu schreiben, wo mir als erstes die passenden Worte einfallen. Der Rest wird dann nach und nach aufgefüllt und letztlich bleibt mir meist nur ein Absatz, an dessen Worten ich mich abarbeiten muss. Ähnlich lief es bei unserem Sachbuch »Als der Krieg nach Hause kam« mit den Kapiteln – ich habe mit dem angefangen, was mich am meisten interessierte und nach und nach Interesse für alle weiteren Kapitel in mir geweckt. So habe ich es geschafft, die gefürchtete Schreibblockade bis auf einen halben Tag komplett zu vermeiden.
Welches Tool fehlt Dir noch und wo siehst Du das größte Verbesserungspotential für Deine Arbeit?
Mir fehlt ganz klar eine vollständige Digitalisierung und Volltextsuche in der (Fach-)Literatur. Das mag utopisch – oder für Verlage dystopisch – erscheinen, aber eine solche Datenbank, möglichst auch noch in öffentlicher Hand, würde unsere Art zu forschen enorm verbessern und vollständig verändern. Gleichzeitig ist es mir weiterhin unbegreiflich, warum wir keinen zentralen, gut funktionierenden Katalog aller online publizierten Fachtexte wie beispielsweise Dissertationen haben. Oft bin ich nur durch Zufall auf exzellente Arbeiten gestoßen, die nirgends verzeichnet sind und auf dem Server der Universitätsbibliothek Hintertupfingen ein Schattendasein fristen. Es sollte nicht so schwer sein, diese Ressourcen zentral zu bündeln und mit ordentlichen Verschlagwortungen zugänglich zu machen.
Für meine Twitterprojekte fehlt mir zudem eine Möglichkeit, die zeitgesteuerten Tweets automatisch aus einer Tabelle heraus zu veröffentlichen. Für @9Nov38 und @DigitalPast habe ich jeweils jeden Abend am Computer gesessen und die Tweets für den nächsten Tag per Copy/Paste eingepflegt. Das geht sicher auch komfortabler und vor allem fehlerunanfälliger, so weit reichen meine Programmierkenntnisse allerdings überhaupt nicht.
Besonders effektiv hat sich MediaWiki für diverse Linksammlungen erwiesen. So sind zum Beispiel die Liste der Hitlervergleiche oder die Liste der Auswüchse von Urheber-, Marken und Patentrecht als erstaunlich beliebt. Auch Sammlungen wie die über Onlinearchive deutscher Zeitungen oder Datenexport aus der Cloud sind schnell erstellt. Der Workflow ist dabei erstaunlich einfach: Immer, wenn ich auf etwas dazu passendes stoße, füge ich es einfach in die Liste ein. Im Laufe der Jahre sind so erstaunlich ausführliche Linksammlungen entstanden.
Auch als Bildersammlung taugt MediaWiki. Ich sammle etwa alte Karten oder Bilder zu Spezialthemen wie »Gestrandete Wale in der Kunst«, »Meermönche und Seebischöfe« oder Gemälde von Dazzle Camouflage.
Der Vorteil ist, dass diese Sammlungen öffentlich für jeden zur Verfügung stehen und nicht unveröffentlicht in der Schublade verschwinden. Die Zugriffszahlen zeigen, dass entsprechende Sammlungen nachgefragt werden. Es wäre wünschenswert, wenn andere ebenfalls Notizen, Linksammlungen etc. öffentlich machen würden.
Warum MediaWiki?
Im Kern könnte man diese Funktionalität auch mit anderen CMS bewerkstelligen, mit MediaWiki ist es aber irgendwie schneller und einfacher. Ohne separates Backend zur Bearbeitung reicht ein Klick auf »Bearbeiten« und schon kann man den Artikel ergänzen. Neue Artikel müssen nicht groß angelegt werden, es reicht, einfach eine leere Seite mit Text zu füllen und zu speichern. Eine Versionsgeschichte ist direkt integriert und damit erweist sich MediaWiki als erstaunlich schlanke und einfache Lösung, um schnell einen Artikel anzulegen oder zu ergänzen. Als sehr praktisch hat sich auch die integrierte Anbindung an die Wikimedia Commons erwiesen, mit der sich Bilder unter freien Lizenzen schnell und einfach im eigenen Wiki nutzen lassen.
Anfangs war auch angedacht, dass andere Nutzer an den Artikeln mitarbeiten sollen. MediaWiki ist von Haus aus darauf angelegt, dass auch ein unangemeldeter Benutzer eine Ergänzung einbringen kann. In der Praxis passierte dies jedoch nicht und es gab Probleme mit Spam (siehe weiter unten), so dass ich mein Wiki im Alleingang befülle.
Einrichtung
Mediawiki ist komplizierter einzurichten als etwa WordPress und damit nichts für blutige Anfänger. Einige Hoster, wie das von mir benutzte All-Inkl, bieten aber einfache Installationsskripte an, mit denen man sich in wenigen Klicks ein eigenes Wiki aufsetzen kann. Zur weiteren Konfiguration muss man sich aber per FTP mit dem Server verbinden und dort Textdateien manuell editieren. Das klingt auf den ersten Blick furchtbar kompliziert, ist aber schnell zu erlernen. Nur nicht einschüchtern lassen!
Spam
Wikis sind grundsätzlich offene Plattformen – die Grundidee ist, dass jeder Editieren darf. Leider haben das auch Spammer bemerkt und so wird ein ungeschütztes MediaWiki schnell von Onlinepoker-Anbietern und Potenzpillen-Verkäufern zugemüllt. Da ich mein Wiki nur selbst nutze, war die Lösung einfach: Editieren dürfen nur registrierte Nutzer und die Benutzerregistrierung ist deaktiviert. Wer ein für alle offenes Wiki betreiben will, sollte vorher eine vernünftige Anti-Spam-Lösung installieren.
WikiText
MediaWiki-Artikel werden – man kennt es aus der Wikipedia – mit Wikitext formatiert. Dabei handelt es sich um eine recht simple Markup-Language, die nur bei Tabellen kompliziert wird. Einen Link zu einem anderen Artikel erstellt man etwa, indem man einfach zwei eckige Klammern benutzt, externe Links benutzen nur eine Klammer:
[[Artikelname]]
[https://example.com Linkbeschreibung]
Überschriften gehen folgendermaßen:
= Überschrift =
Weitere Unterebenen fügt man hinzu, indem man einfach weitere Minuszeichen benutzt:
== Unterüberschrift ==
Listen gehen mit einem *
* Eintrag 1
* Eintrag 2
Das ist schnell gelernt und dann auch sehr effektiv – mittlerweile benutze ich sogar Elemente davon, wenn ich handschriftlich etwas schreibe.
Irgendwie rustikal
Es ist erstaunlich für eine Software, die von einer der meistbesuchten Webseiten der Welt eingesetzt wird, aber MediaWiki ist irgendwie rustikal: Es gibt diverse Plugins, Themes und ähnliches, diese neigen aber dazu, irgendwann nicht mehr gepflegt zu werden. Ich wäre froh, wenn von den Geldern der aktuell laufenden Spendenkampagne für die Wikipedia mal etwas Geld in die Hand genommen würde, um die Software zu verbessern. Seiten wie Wikiwand.com zeigen, was auch mit MediaWiki möglich ist, dies ist aber leider nicht Out-of-the-Box machbar.

Beitrag von Michael Schmalenstroer | @MschFr
Historiker #DigitalPast #PlanetHistory
]]>.txt, .md, .tex, etc.): commits and branches.

But first, a short introduction into Git’s basic concepts and terminology. The simplest way to install it is via the gratis GitHub Desktop apps. When you tell Git to assist you with a project, it settles itself into an invisible sub-folder.git (Surprise!). Thus, your project folder with the files and sub-folders that you see in your file manager is upgraded
to a repository. In this repository, Git will now assist you by watching for changes in your files, while you can continue working on them normally. In other words: Git is a watchdog for your files, with your project folder as its range, and the .git sub-folder as its dog shed. Woof! Does it bite, or does it only want to play? We will find out…
Upgrading a project folder to a Git repository virtually splits it into two parts: history and staging area. The dog metaphor is breaking down here, but please bear with me. The history is simply the list of changes that were already committed, while the staging area is where Git shows you these changes.
Commits can simplify the reviewing process
Once you edited a file and saved the changes, Git visualizes these for you. Now, you can summarize logically connected changes (throughout one file, or many) as a commit and save that to the repository together with a commit message. As a service to your future self, or to whoever will review your work, you should concisely explain what the changes are or why they are relevant. While writing an academic manuscript, a commit could for example include the addition of an image file, plus its caption into the document text, plus changes to the text that refer to the new figure. Or, a simple proof-reading session.

This visualization of changes can be helpful for reviewing work. Either by yourself, for example by proof-reading yesterday’s changes in the morning, and then committing them. Or by your supervisor, co-author(s), etc. If they are even well versed in using Git themselves, it also becomes possible to author documents in a decentralized, collaborative manner.
Branches can help keeping the focus
In many software projects, it is necessary to keep a certain production
status of the source code (e.g. that which underlies a publicly released version of that software) separate from the latest developments, experimental side projects, and/or code that fixes bugs. Git branches provide this tool for separating different contexts within a project. When a new branch is… Well, branched off, the same set of files in a project can be developed into a different direction. Like tree branches: having grown from a common root and stem, one branch may go straight up towards the light and produce many leaves, while another branch grows more horizontally and later carries the fruit. However, Git branches can be merged, thus integrating for example the code for a new software feature or a bug-fix into the code that will be released as the next version of the software.
In academic writing, this model can be adapted by for example keeping the content and the formatting of a LaTeX document separate from each other. This can help to concentrate on one or the other at the right times, instead of letting our monkey minds switch back and forth.


Final words
Starting with Git is hindered by the fact that it’s optimized for software development. For text authors, there will be some hoops to jump through. If you are interested to learn more about using Git(Hub) in a scientific context, please see this audio slideshow specifically about lab journalling and this list of suggested reading.
What are your thought on Git for writing? Are your Git-ing your thesis? And if so, how are you Git-ing it right? And most importantly: What should we suggest to the developers of Git clients to make their software more useful for academic authors who want to track writing projects?

Beitrag von Katrin Leinweber | @kaleimai
#Algae #Bacteria biochemistry @unikonstanz. #FLOSS power user & bug-reporter. #R #Python & #Git noob. Hälfte des @KonSciencePodcasts. #OpenScience #TechSupport
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Zentral für meine Forschung ist Citavi, hilfreiche Tools sind gReader Pro, CamScanner, Google Notizen, Google Ngram Viewer und Dropbox. Immens wichtig für mein Zeit- und Projektmanagement ist Trello, ein Tool zum Erstellen von Kanban-Tafeln.
Wie greifen die Programme ineinander? Wie würdest Du Deinen (idealen) Workflow beschreiben?
Im Allgemeinen recherchiere ich Literatur über den Karlsruher Virtuellen Katalog, inzwischen auch gelegentlich mit dem Google Ngram Viewer, welcher sich wie eine Literaturvolltextsuche benutzen lässt. Literaturverwaltung und Exzerpieren geschehen bei mir vor allem über Citavi, wobei ich mich noch nicht endgültig von Papier und Stift verabschiedet habe. Allerdings ist es verlockend, die eigene Forschung per Dropbox immer griffbereit und durchsuchbar zu haben, weswegen ich seit einiger Zeit meine analogen Bestände reduziere. Rezensionen erhalte ich täglich per RSS-Feed und gReader Pro auf mein Smartphone (ich lese die in der Bahn oder beim Schlangestehen), Notizen führe ich im minimalistischen Google Notizen. Gerade in Archiven oder beim zufälligen Stoßen auf Literatur hat sich der CamScanner als sehr hilfreich erwiesen.
Ich organisiere mich sowohl wissenschaftlich als auch privat vor allem über Kanban-Tafeln, weswegen das wichtigste Tool für mich Trello ist. Eine Kanban-Tafel hat bei mir mehrere Stationen wie „In Warteschleife“, „ToDo“, „Hat Priorität“ oder „Abgeschlossen“, jedes Vorhaben wird in seine Einzelteile zerlegt und diese wandern dann als Karten von Station zu Station. Stoße ich irgendwo auf Probleme, so hilft es meist, die entsprechende Karte weiter zu zerlegen. Pro Projekt richte ich ein neues Board ein; aktuell sind das zwei Tagungsbände, ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Podcast-Projekt, ein Nebenjob am KIT, mein Einkaufszettel sowie natürlich die Dissertation selbst.

Hast Du spezielle Schreibstrategien?
Vielleicht ist das ein persönlicher Tick, aber das tatsächliche Schreiben erledige ich ungern in Word oder LibreOffice – stattdessen benutze ich lieber billige Texteditoren wie gedit, noisli.com oder eben den Editor in Windows, die mir nicht ständig vermitteln, wie weit ich gekommen bin. Gleichzeitig ist der Text, der darin entsteht, unformatiert und kann später umstandslos in Dokumente oder Textfelder eingefügt werden.
Mit der Verschriftlichung selbst warte ich meist bis zum letzten Moment, unter dem Druck einer Deadline blühe ich förmlich auf. Außerdem schreiben sich Texte fast von selbst, wenn ich wirklich alle Literatur durchgucken und meine Ideen schon ein paar Mal anderen Menschen bei einem Glas Wein schildern konnte. Früher habe ich mich teilweise auch mit dem Abschließen von Wetten motiviert (etwa: Ein Sixpack Bier, dass ich in 24 Stunden einen zwölfseitigen Essay fertigbekomme), wobei die Einsätze irgendwann gefährlich hoch wurden. Generell bewundere ich Leute, die sich langsam und stetig auf ihr Ziel zuarbeiten oder schon während der Recherche verschriftlichen, da dies Fähigkeiten sind, die mir vollkommen abgehen.
Welches Tool fehlt Dir noch und wo siehst Du das größte Verbesserungspotential für Deine Arbeit?
Es wäre wunderschön, ein Programm mit allen Features von Citavi zu haben, das gleichzeitig eine sehr ansprechende Oberfläche hat und – am wichtigsten – plattformunabhängig und per Dropbox synchronisierbar ist. Ich selbst nutze auf verschiedenen Rechnern unterschiedliche Betriebssysteme, weswegen sich eigentlich Zotero mehr anbieten würde als Citavi – allerdings verfügt das über weniger Funktionen und bietet (zumindest unter Linux) eine der trübsten denkbaren Bedienoberflächen.
Das ist aber in der Praxis zu umständlich. Vor allem deshalb, weil die Texte über verschiedene Kanäle meine Aufmerksamkeit erreichen. Im Normalfall sammle ich online verfügbare Texte in einer Read-Later-App. Da gibt es zwar haufenweise Tools, aber nach meiner Recherche nur zwei, die mit Notizen und Highlights gut umgehen können: Diigo und Instapaper. Bei ernsthaftem Einsatz sind beide kostenpflichtig (Diigo 40$/Jahr, Instapaper 29,99$/Jahr). Ich habe mich für Instapaper entschieden, weil ich mit der Android-Version besser klarkomme und Zusatzfunktionen von Diigo, wie Outliner, praktisch nicht nutze. Dazu kommt bei Instapaper aber noch eine Funktion, die ich in den letzten Monaten immer mal wieder verwendet habe: Nämlich die Möglichkeit, sich die Texte als EPUB herunterzuladen. Ich nutze das für sehr lange Texte oder für mehrere Texte zu einem Thema. Denn in Instapaper lassen sich alle Texte eines Ordners als EPUB zusammenfassen.

Wozu eine EPUB-Version? Klar, ich könnte auch ein PDF erstellen und dann zurück an den Start gehen. Aber für den Umgang von Highlights und Notizen mit EPUB-Texten gibt es ein weiteres Tool, das erwähnenswert ist. Bei Google Play Books gibt es eine Einstellung, für jeden Text ein Google Doc anzulegen, in das die Markierungen und Notizen eingetragen werden und das nach jeder Änderung aktualisiert wird. Das Doc lege ich dann nach dem Lesen in Zotero ab.
Der Umweg über Play Books ist aber eigentlich nicht notwendig. Notizen und Highlights lassen sich auch über IFTTT in eine Evernote-Notiz speichern.
]]>Zotfile is a Zotero plugin to manage your attachments: automatically rename, move, and attach PDFs (or other files) to Zotero items, sync PDFs from your Zotero library to your (mobile) PDF reader (e.g. an iPad, Android tablet, etc.) and extract annotations from PDF files.
Mit Zotfile lassen sich – unter »Anhänge verwalten« – Dokumente »An Tablet schicken« und nach dem Lesen wieder »Vom Tablet holen«, was im Grunde bedeutet, dass die Dokumente mit einem vorher definierten Ordner synchronisiert werden. In meinem Fall ist das ein Dropbox-Ordner, auf den ich mit einer Annotations-App von einem Tablet aus zugreife.
Wenn ich nun einen Text »Vom Tablet hole«, werden automatisch alle Highlights und Notizen in eine Notiz kopiert – mit Link zur entsprechenden Stelle des PDFs.

It’s not a secret that immediately after a talk, people who attended the talk, most likely are going to forget most of the content. As one of the possible solutions, the presenter can provide people with presentation by the end of it. And unusually, to be it more “interoperable” and “system independent” the format of the distribution should be PDF and not TeX or PPT.
In my particular case, I need some solution to convert PPT presentations with animations into PDF. I started to search for a solution for the problem “How the MS Power Point (PPT or PPTX) slides can be exported to the PDF with animations”, and found following solutions:
- PPspliT is a PowerPoint add-in that splits animation effects into different slides
- Neil Mitchell’s VBA Script for PowerPoint -> PDF (Part 1)
- Neil Mitchell’s VBA Script for PowerPoint -> PDF (Part 2)
The solution with VBA scripts was the best suiting my needs. Here are the steps (I used 2013 version):
- Open your MS Power Point presentation and navigate to the “View” panel
- Click on Macros
- Within the Macros panel type some dummy name (like “test”) and click on “Create”
- The IDE (integrated development environment) Microsoft Visual Basic For Application will be opened
- NOTE – there is also an alternative how to start IDE, use hot keys “Ctl + F11”
- Within the opened IDE replace text with the code from here and save it
- On the “Saving Dialog” windows click yes and close IDE
- Go to your opened Power Point presentation, click on “Macros” and run “AddElements”
- Now you can notice that the all original slides were “dimmed”, and new slides were added. In newly created slides, the original slides with animations are duplicated.
- NOTE Even if the original elements within the MS Power Point presentation located in one single block are appeared one by one during the animation, after transformation to multiple slides with help of VBA script, the block with animations will appear only one as a whole, to overcome this issues, the elements that are animated should be separated into different blocks
- Navigate to the “Save As” and select PDF as the target format, enjoy created PDF file!
I hope it helped you as it helped me.
P.S. Original article can be found in my blog here.
]]>Caspar Clemens Mierau ist Medienkulturwissenschaftler und schreibt an einer Dissertation über Entwicklungsumgebungen. Er podcastet (Leitmotiv und Picknick am Wegesrand), bloggt und twittert als @leitmedium. Im Interview berichtet er über seine Arbeitweise mit einem Papier-Karteikasten.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Da ich historisch über Computergeschichte arbeite, freue ich mich über jedes digitale Archiv, auf das ich zugreifen kann. Gerade Quellen aus den 1950er bis 1970er Jahren entziehen sich oft der Durchsuchbarkeit und ich bin dankbar, Dienste wie Google Scholar nutzen zu können, um auch ältere Texte nach Stichworten durchsuchen zu können. Es ist manchmal absurd, das Buch dann nicht online lesen zu können und so sind die Antiquariats-Metadienste wie ZVAB und Abebooks eine sinnvolle Ergänzung. Im schlimmsten Fall stoße ich auf potentielle Treffer in Zeitungsjahrgängen, die ich dann Seite um Seite in Bibliotheken durcharbeite, um sie dann wenigstens je nach vorhandener Technik einzuscannen oder abzufotografieren. Apps wie Scanner Pro helfen hier, gleich vor Ort PDFs zu machen und diese per Dropbox auf meinen Rechner zu kopieren, wo ich später noch eine OCR-Software wie PDFScanner drüberlaufen lasse, um durchsuchbare PDFs zu haben.
Für kurze Text-Notizen verwende ich die Markdown-Editoren iA Writer und Ulysses. Die eingeschränkte Funktionalität hilft mir dabei, mich nur auf Gedanken zu konzentrieren und grob vorzustrukturieren. Für längere Texte nutze ich nach Umwegen über Microsoft Word, Star Office, Open Office und ernüchternden LateX-Versuchen mittlerweile Papyrus Autor. Die Software wirkt sehr unmodern, hat aber einen starken Fokus auf gute sprachliche Textgestaltung. Neben einer brauchbaren Grammatik- und Rechtschreib-Kontrolle gibt es auch Stil- und Lesbarkeitsanalysen, die zum Beispiel Wortwiederholungen, Floskeln und zu lange Satzkonstruktionen bemängeln.
Kaum noch nutze ich digitale Literaturverwaltungen. Längere Zeit habe ich Synapsen meines Doktorvaters Markus Krajewski verwendet, das von der Denkweise sehr nah an meinem Schreibprozess ist. Zotero fand ich sehr überzeugend durch die Möglichkeit, Dokumente einzubinden, Snapshots von Webseiten zu erstellen und Webseiten wie Amazon als Datenquelle benutzen zu können. Zotero habe ich noch im Einsatz, da einige ältere Daten drin gesichert sind. Mittlerweile bin ich auf einen Papier-Karteikasten umgestiegen.
Zentrale Anlaufstelle meiner Dissertation ist ein Verzeichnis in meiner Dropbox. Dort sichere ich alle Daten wie Textdokumente, gescannte PDFs, Film- und Tonmaterial, alte Computerprogramme. Ich musste vor zwei Jahren auf einen bezahlten Account umsteigen, bin aber froh, jederzeit ein Backup über mehrere Rechner hinweg und im Netz zu haben und im Notfall auch an ältere Versionen von Dokumenten kommen zu können. Ich denke über Datensicherung nicht mehr nach – das erleichtert.
Wie arbeitest Du mit dem Zettelkasten, also wie ist er in Deinen Workflow integriert?
Die Idee, mit einem analogen, Papier-basierten Zettelkasten zu arbeiten, stammte von meiner Frau. Ich erzählte ihr, dass ich mich in digitalen Zettelkästen immer wieder sprichwörtlich verzettele. Die Technologie ist zu interessant, als dass ich sie nur einfach benutzen könnte. Ich verliere mich in Einstellungen und Verbesserungs-Ideen. “Nimm doch einfach Karteikarten” war einer der besten Tipps, die ich für meine Dissertation bekommen habe. Natürlich fühlt es sich etwas merkwürdig an, auf so ein traditionelles Medium umzusteigen, aber es hat von Beginn an gut funktioniert.
Ich habe drei Arten von Karten:
- Begriffe, wie zum Beispiel “debugging” – ich verweise auf diesen Karten auf andere Karten, oft Literatur-Angaben mit Seitenzahlen zum Thema.
- Personen-Karten – sollten Personen selbst von Interesse sein, bekommen diese eigene Karten mit Verweisen und ggfls. Erklärungen.
- Literatur-Karten – sie verweisen auf ein Buch/Aufsatz mit kompletter, zitierfähiger Quellenangabe und Stichpunkten, worum es im Buch geht und ggfls. Verweisen auf andere Karten
Komplementär zum Zettelkasten werden Bücher beim Lesen mit Post-Its navigierbar gemacht. Auf interessanten Seiten vermerke ich auf Klebezetteln in Stichpunkten, worum es geht und lasse die Zettel oben aus dem Buch rausgucken. So kann ich Bücher recht schnell durchnavigieren, indem ich die Zettel bei geschlossenem Buch durchblättere. Der Zettelkasten gibt mir also eine Grob-Navigation, während ich mit den Klebezetteln im Buch passende Textstellen finde.

Ich habe bemerkt, dass ich durch die manuellen und handschriftlichen Vorgänge mir recht gut merke, was sich wo befindet und durch den Verzicht auf den Rechner beim Erfassen von Quellen weitgehend ablenkungsfrei arbeiten kann. Ich würde das nicht als allgemeine Empfehlung rausgeben, denn gern würde ich all dies am Rechner tun, nur für mich klappt es eben nicht. Als Medienkulturwissenschaftler ist diese Arbeitsweise natürlich auch auf einer Meta-Ebene interessant und die Dissertation erweist sich auch in ihrer Bearbeitung als eigenes Thema.
Was für ein Programm oder was für eine Funktion würdest Du Dir wünschen? Was fehlt?
Ich musste lange drüber nachdenken was mir fehlt. Es ist nicht so einfach in Worte zu fassen. Gestern ist es mir wieder aufgefallen. Ich habe einen langen Artikel gelesen, den ich kommentieren und an wichtigen Stellen markieren wollte. Ich habe überlegt, ihn auszudrucken. Da habe ich gemerkt, dass mir noch immer ein Programm fehlt, dass sich wie Rumschmieren auf Papier anfühlt. Es gibt viele gute Programme und Webdienste zum Annotieren von Texten. Mir sind sie aber aber immer noch zu sehr Tool und stehen zu stark im Vordergrund. Es wäre schön, wenn sie sich noch mehr als Medium ausblenden würden. Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann eine für mich annehmbare Lösung auf einem Touchscreen gibt.
Mehr Infos und die Tickets zum HistoCamp, dem ersten BarCamp für alle, die an Geschichte interessiert sind und das am 27.-28.11.2015 in Bonn stattfinden wird, gibt es hier: https://histocamp.hypotheses.org.
Slack
Slack ist im Grunde ein Team-Chatprogramm. Ihr kennt das Problem: tausende Emails am Tag, verschiedene selbstgebastelte Verteiler mit zahlreichen Leuten im CC und BCC, ihr verliert den Überblick, manche bekommen die Emails nicht, wenn der Verteiler sich ändert, fehlt jemand, etc. Das macht so keinen Spaß.

Slack hat sich auf die Fahnen geschrieben Team-Kommunikation per Email abzulösen. Es klappt überraschend gut beim HistoCamp. Emails werden fast nur noch zur Kommunikation nach Außen gebraucht. Es gibt im Slack des HistoCamp-Teams etwa 20 Channels mit unterschiedlichen Themen und jeder Channel hat einen Verantwortlichen, der sich um die Channel-Disziplin kümmert, also, dass alles erledigt wird und im richtigen Channel diskutiert wird.
Slack hat tausende Features, aber vier finde ich besonders nützlich:
- Wenn man Dokumente oder Tweets als Link einfügt, werden diese eingebettet oder im Slack-Team-Space gespeichert. Überhaupt werden alle Nachrichten archiviert (in der kostenlosen Variante die letzten 10.000).
- Mit Sternchen kann man wichtige Posts markieren und mit Emojis z.B. Abstimmungen machen.
- Es gibt Anbindungen an viele andere Dienste.
- Slack funktioniert auf allen Betriebssystemen (sowohl in Desktop- als auch Mobil-Varianten) und ist immer synchron.
Slack: https://slack.com/
Wunderlist
Für den Einkauf im Supermarkt schreibe ich einen kleinen Einkaufszettel. Was mache ich aber, wenn ich plötzlich mit 20 Leuten in 20 verschiedenen Supermärkten gleichzeitig einkaufen sollen und alle wissen müssen, was schon erledigt ist, was wichtig ist, wer verantwortlich ist und welche einzelnen Punkte noch diskutiert werden müssen? Für solche Fälle, wie auch beim HistoCamp, sollte man Wunderlist nehmen.

Wunderlist ist ein deutsches Startup und vor kurzem für einen Millionenbetrag von Microsoft gekauft worden. Im Kern kann Wunderlist eines richtig gut: To-Do-Listen im Team verwalten, denn jeder weiß genau, für welche Punkte er verantwortlich ist und bis wann er es erledigen sollte. Aber Wunderlist kann noch viel mehr, hier folgen wieder die wichtigsten Features:

- Wunderlist hat viele Ebenen, von Ordnern für To-Do-Listen bis zu Teilaufgaben.
- Man kann Notizen, Kommentare und Dateien hinzufügen.
- Man kann eine Erinnerung und Fälligkeit der Aufgabe separat einstellen; Fälligkeiten können auch regelmäßig geplant und wiederholt werden, z.B. einmal pro Woche bloggen.
- Besonders wichtige Aufgaben bekommen einen Stern.
Als besonders praktisch hat es sich erwiesen regelmäßig bei Team-Meetings (z.B. über Skype oder Google Hangouts) systematisch alle Punkte zu überprüfen, neue hinzuzufügen, Verantwortlichkeiten abzusprechen, Termine festzulegen und dann einige Tage oder Wochen einzeln weiterzuarbeiten.
Wunderlist: https://wunderlist.com
OwnCloud
Irgendwann braucht man einen zentralen Dateispeicher, wo man die im Chat diskutierten und bei Wunderlist abgehakten Dokumente sicher ablegen kann. Glücklicherweise hatte die Team-Leiterin bereits eine OwnCloud-Installation auf Ihrem Server zur Verfügung, die wir nun alle gemeinsam nutzen können.

Alternativ könnte man auch Dropbox nutzen, aber wer Datenschutz ernst nimmt, der bevorzugt die selbstinstallierte Variante. OwnCloud bietet mindestens genau so viele Features wie Dropbox:
- Man kann Links zum Download von einzelnen Dokumenten verschicken.
- Man kann die OwnCloud mit einem lokalen Ordner auf dem Rechner synchronisieren.
- Und man kann per App auf den Speicher zugreifen.
- So sind alle immer synchron und auf dem letzten Stand.
Gerade die Kombination aus diesen drei Tools hat sich bei der Vorbereitung des HistoCamps bewährt.
Habt ihr diese Tools schon genutzt? Oder habt ihr noch Ergänzungen, Tipps oder Varianten? Das Kommentarfeld ist für Euch da!
]]>Moritz Fürst ist Wissenschaftsforscher und twittert als @moritz. Im Interview beschreibt er, welche Tools er verwendet und wie er sie für seine Forschungsarbeit einsetzt. Er erkennt nicht nur eine Bringschuld der Geisteswissenschaftler_innen in der Auseinandersetzung mit Computern, sondern fordert auch dazu auf, nicht immer den »super easy to use«-Weg zu gehen.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Ich arbeite derzeit vor allem ethnographisch, also besteht meine Arbeit hauptsächlich im Sammeln von jeder Menge Material (Feldnotizen, Fotos, hin und wieder auch Audio- und Videoaufnahmen), da können die richtigen Werkzeuge doch eine große Hilfe sein. Praktischerweise hat man ein Multitool in Form eines Smartphones üblicherweise dabei, dessen ständige Benutzung noch dazu inzwischen völlig sozial akzeptiert ist! Hier benutze ich Journaling-Apps wie DayOne, die mir das »Tagebuch-führen« erleichtern und schon einmal eine grobe Chronologie meiner Beobachtungen ergeben.
Für die Literaturarbeit verwende ich Skim um PDF-Dokumente zu annotieren und Bookends als Reference Manager. Diese beiden Programme haben mittlerweile Papers 2 abgelöst. Nur für die Funktion Metadaten automatisch zu beziehen, die PDFs dann umzubenennen und in einer sinnvollen Ordnerstruktur auf Dropbox abzulegen, habe ich bis jetzt noch keinen Ersatz, deshalb habe ich das noch für genau diese Aufgabe im Einsatz.
Für Notizen verwende ich Notational Velocity, und zum Schreiben Scrivener. Beides großartige digitale Tools im besten Sinne, bei denen sich das jeweilige Interface größtenteils von »analogen« Mustern löst und die Vorteile, Text digital zu bearbeiten voll ausgespielt werden.
Das wichtigste Programm das ich verwende ist aber sicherlich DEVONthink, denn hier läuft alles zusammen – meine Daten, Notizen, Exzerpte, Texte usw. In DEVONthink bringe ich Ordnung in die Sache, verknüpfe die einzelnen Elemente über Tags und Links, und die ziemlich schlaue »AI« dieses Programms hilft bei der Suche ungemein.
Wie greifen die Programme ineinander? Wie würdest Du Deinen (idealen) Workflow beschreiben?
Ich bin sozusagen ein Anhänger der UNIX-Philosophie. Meine Notizen zum Beispiel sind nicht »in Notational Velocity«, sondern es sind meine Notizen auf die ich halt gerade mit NV zugreife; Ich schreibe nicht »in Scrivener«, sondern das ist lediglich ein Programm, das eine in diesem Moment praktikable Abstraktion auf meine Text-Daten bietet. Mit welchem Programm ich auf Daten zugreife, sollte egal sein, ergibt sich aus dem jeweiligen Kontext, und kann sich ja auch immer wieder ändern (wenn zB. die Entwicklung eines bestimmten Programms eingestellt wird, o.ä.).
Im konkreten Fall ist NV also sozusagen lediglich ein »Interface« auf einen Ordner voller Plaintext-Files, der in meiner Dropbox liegt. DEVONthink greift genauso auf diesen Ordner zu, ich kann beliebige Dropbox-fähige Smartphone-Texteditoren verwenden, ein shell script darüber laufen lassen, mit Scrivener synchronisieren, oder was auch immer. Deshalb ist es mir wichtig, so gut es geht, nur Programme zu verwenden, die einen möglichst problemlosen Import/Export jeglicher Daten gewährleisten und nicht mit proprietären Formaten oder Datenbanken, sondern dem Dateisystem arbeiten. Das allseits populäre Evernote ist mir in diesem Sinne zu unflexibel.
Ich versuche auch, repetitive »Sekretärstätigkeiten« in meinem Workflow an die Maschine auszulagern – dafür entwickeln wir die Dinger schließlich. Nachdem ich zum Beispiel ein PDF mit Skim bearbeitet habe, also mir Textstellen markiert und meine Anmerkungen und Notizen zum Text erstellt habe, lasse ich ein Skript laufen, das mir jede Notiz und jede Hervorhebung einzeln in ein neues Textdokument (“One thought, one note”) in DEVONthink kopiert und noch einen Link zu der Seite, der es entnommen ist, darunter schreibt – Nicht auszudenken, das manuell mit Copy&Paste machen zu müssen!
Hast Du spezielle Schreibstrategien?
Claus Pias hat einmal formuliert die »medienhistorische Leistung des Computers [sei vielleicht], daß er eine personale Trennung in Topographie überführt und gewissermaßen aus den Körpern Goethes und Eckermanns […] einen Benutzer gemacht hat.« Ich bemerke an mir selbst da eher quasi reaktionäre Tendenzen und benutze gerne Schreibwerkzeuge, die diese Topographie sozusagen möglichst sequentiell trennen. »Textverarbeitung« wie Word oder Google Docs lösen für mich zunächst einmal kein Problem, das ich habe; denn bevor Texte verarbeitet werden können, müssen sie schließlich erst einmal geschrieben werden. Es mag vielleicht etwas seltsam klingen, aber es hat mir mit meiner Arbeit ungemein geholfen, Programme wie writer zu verwenden, die völlig auf den Schreibprozess ausgerichtet sind, und nicht darauf, ob Fußnoten schön formatiert sind und wie der Text dann gedruckt aussehen wird.
Wie auch TeX lösen solche Programme allerdings ein Problem nicht: Das Schreiben von komplexen Texten läuft ja in den seltensten Fällen »linear« ab. Ich beginne eine Arbeit nicht auf Seite 1 und schreibe bis Seite 100. Die Software-Lösung sind ja seit den 1970ern Struktur-, oder Gliederungseditoren (“Outliner”). Scrivener, das Programm, das ich für größere Projekte einsetze, enthält einen Outliner, aber es ist noch viel mehr: Es erlaubt den nahtlosen Übergang von kleinteiligen Elementen zum »großen Ganzen«; von Struktur zum Inhalt; und bietet eine schier unüberschaubare Anzahl von Funktionen, um Text zu schreiben. Es ist wirklich fantastisch! Leider hat das Programm eine gewisse Lernkurve und es dauert glaube ich ein wenig, bis man das Potential dieser Software versteht. Ganz im Sinn von Douglas Engelbart denke ich allerdings, dass wir als professionelle Text-Arbeiter_innen den Anspruch haben sollten, durchaus auch einmal entgegen dem kontemporären “super easy to use”-Paradigma mit Computern umzugehen.
Wie läuft der Schreibprozess ab?
Meist beginne ich mit einer sehr groben Outline an einem Text zu schreiben. Praktischerweise lassen sich Notizen und Zitate per Drag and Drop aus DEVONthink einfach in Scrivener ziehen, man kann also einfach einmal Material »ausbreiten«, loose gruppieren und in Reihenfolge bringen, etc. Bei disziplinierter Notiz-Praxis (im Vorhinein) lässt sich so relativ schnell ein erster Entwurf erstellen. Den ersten Entwurf (eines Kapitels, o.ä., je nach Umfang) beginne ich dann erst im Nachhinein feiner (im Sinne einer hierarchischen Outline) zu gliedern. Das gibt ein Gefühl für die Struktur und ihre unvermeidlichen Schwächen, die anschließend verbessert werden können. Ergänzungen lassen sich ebenso problemlos einfügen. Ich versuche auch immer wieder, mich von der Hierarchie, die durch die Outline quasi vorgegeben wird zu lösen, und Gedanken auch mal zwischendurch anders zu verknüpfen (oder es zumindest zu versuchen). Wenn die »Struktur« zu früh abgeschlossen erscheint, kann das manchmal dem eigenen Denken im Weg stehen.
Welches Tool fehlt Dir noch und wo siehst Du das größte Verbesserungspotential für Deine Arbeit?
Die meisten Probleme habe ich damit, dass noch nicht alle Materialien immer »digital« vorliegen – und die Tätigkeiten entlang solcher Medienbrüche in meinen Arbeitsablauf zu integrieren. Ich liebe Bücher und für manche Dinge ist ihre »Usability« einfach unschlagbar, aber ich finde es äußerst anstrengend, neben dem Buch auch noch den Rechner offen zu haben und ständig zwischen den beiden hin und her zu wechseln. Also macht man sich handschriftlich Notizen und Anmerkungen, die dann mangels Zeit und/oder Disziplin eventuell doch nicht in der Datenbank landen, usw. Das Notebook ist auch nicht wirklich ein komfortables digitales Lesegerät, vielleicht sollte ich mir ein Tablet zulegen.
Generell denke ich, dass sich in Bezug auf spezieller Software für die Geistesarbeit noch einiges tun kann – und auch wird. Als Wissenschaftsforscher habe ich daran nicht nur praktisches, sondern sozusagen auch akademisches Interesse. Es gibt in meinem Fach einige Stimmen, die immer wieder Kritik an “e-science” und Digital-Humanities-Initiativen üben, oft vor dem Hintergrund, dass viele dieser Projekte ihre epistemologischen Hausaufgaben nicht gemacht haben und zu sehr der epistemischen Kultur der Informatik verhaftet wären. Also kurz gesagt, nur aus dem Paradigma der Computer Science heraus entwickelte Software zur Lösung von Problemen der Computer Science, Reformulierung von Problemen in den Bereich des Berechenbaren, usw. Nun sind Informatiker_innen in der glücklichen Lage, sich die Software zur Lösung ihrer Probleme selbst schreiben zu können. Das geht von komplexen Lösungen bis hin zu kleinen Werkzeugen: Man muss sich nur einmal ansehen, wie viel tolle Software es gibt, Quellcode zu bearbeiten.
Ich denke, wir als Soziolog_innen und Geisteswissenschafter_innen, müssen das nicht unbedingt machen, aber wir haben diesbezüglich zumindest eine Bringschuld: Wir müssen uns wenigstens so intensiv mit Computern beschäftigen, dass wir verstehen, wofür sie gut sind (und wofür nicht) – nur dann kann man überhaupt damit beginnen, Anforderungen an Software-Developer_innen formulieren. Natürlich würde es umgekehrt auch nicht schaden, Informatikstudierende stärker mit sozial- und geisteswissenschaftlichen Problemstellungen zu konfrontieren. Allerdings, wenn ich meine eigene Universität als Beispiel nehme, ist dieser gegenseitige Lernprozess im zweiten Fall wesentlich stärker ausgeprägt.
Bereits seit Beginn meines Studiums (Bachelor of Arts Business Administration) habe ich ausführlich nach guten Möglichkeiten gesucht, die Aufarbeitung von Skripten, Notizen aus Vorlesungen, Ausarbeitung von Hausarbeiten und nicht zuletzt auch Vorbereitung von Klausuren in digitaler Form vornehmen zu können. Nach einer kleinen Odyssee bin ich nun seit 2 Monaten mit einem Surface Pro 3 und OneNote endlich bei einer Variante, die mir alle Möglichkeiten zu bieten scheint.
Die Vorgeschichte
Neben den guten alten handschriftlichen Methoden zur Unterstützung des Selbststudiums, stand mir schon zu Anfang meines Studiums ein älteres Tablet (Asus Transformer Pad) zur Verfügung. Ich war sehr motiviert und richtete es mir für den Gebrauch im Studium ein, da mich besonders das Tastatur-Dock zur Texteingabe wie bei einem Laptop überzeugte und dieses Dock zusätzlich einen weiteren Akku für längere Vorlesungen oder Studienorte ohne Steckdosen zum Aufladen bieten konnte.
Leider musste ich schnell feststellen, dass die Rechenleistung selbst für eine zuverlässige Texteingabe von Vorlesungsnotizen nicht ausreichte. Ich habe die Google Docs genutzt, um via Google Drive überall Zugriff auf meine Dokumente zu haben, sodass ich die Notizen entsprechend auch an anderen Orten nutzen konnte. Leider musste ich nach jedem getippten Buchstaben ca. 1 bis 2 Sekunden warten, damit er im Dokument erschien, ein indiskutabler Zustand für konstruktives Arbeiten mit dem Gerät.
Da ich selbst nicht über ein Laptop verfüge, musste ich also zunächst wieder auf die klassische Art und Weise notieren, schreiben und markieren.
Meine Anforderungen
Im Wesentlichen lassen sich meine Anforderungen an ein IT-gestütztes Studium so formulieren:
- Lange und zuverlässige Akkustandzeiten um Überraschungen in Vorlesungen zu vermeiden, sowie ein Selbststudium an Orten ohne Steckdose zu ermöglichen.
- Eine Tastatur zur schnellen und direkten Texteingabe
- Die Möglichkeit, Skripte digital bearbeiten und verwalten zu können
- Die Vernetzung in der Cloud um ohne Umstände an mehreren Geräten arbeiten zu können
Warum es ein Surface wurde
Beim Betrachten meiner Anforderungen wird auf den ersten Blick die Frage aufkommen: Reicht dafür nicht auch ein Mittelklasse Laptop?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja.
Das Surface 3 Pro ist allerdings nicht ausreichend. Es ist hervorragend und erfüllt nicht nur diese Anforderungen, sondern kann darüber hinaus noch viel mehr bieten als die meisten Laptops.
Flexible Nutzbarkeit durch drei Eingabemöglichkeiten
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Touchscreen
Der Touchscreen ist bei einem Tablet natürlich standardmäßig verbaut und bietet beim Surface Pro 3 mit perfekter Windows 8 Integration eine sehr angenehme Gestensteuerung zum verbesserten Workflow. So lässt sich mit einem Wisch vom linken Bildschirmrand bequem und schnell zwischen geöffneten Programmen wechseln, ein Wisch vom rechten Bildschirmrand ruft die Systemschaltfläche auf.
Insgesamt bietet der Touchscreen alle bekannten Vorteile wie auch bei anderen Tablets.
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Surface Pen
Der Surface Pen stellt in meinen Augen ein echtes Alleinstellungsmerkmal für das Surface Pro 3 (und auch schon seine Vorgänger) dar.
Er erlaubt die direkte Texteingabe über das Touchscreen, eignet sich für Zeichnungen und insbesondere für eine der wichtigsten Tätigkeiten in meinem Studienalltag: Das Markieren in Skripten in OneNote, worauf ich im weiteren Verlauf noch zurückkomme.
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Surface Type Cover
Der gelungene Hybrid aus Tastatur und Cover weiß für meine Ansprüche in jedem Kriterium zu punkten. Die Tasten haben einen sehr angenehmen und leichtgängigen Anschlag und können recht leise bedient werden, insbesondere Studenten in sehr stillen und kleineren Vorlesungen werden das zu schätzen wissen.
Für die nächtlichen Lernmarathons sind die Tasten des Type Cover sogar beleuchtet.
Einziges Manko: Man erhält das Type Cover nur gegen einen (recht happigen) Aufpreis von derzeit 119€ – 130€.
Verwendung im Studium mit OneNote
Microsoft OneNote gehört zu vorinstallierten Software-Peripherie auf dem Surface Pro 3 und ist somit kostenfrei in vollem Umfang nutzbar.
Über Microsoft OneDrive (Nutzung im Rahmen des Surface-Kaufs möglich) sind alle Dokumente automatisch auch in der Cloud verfügbar.
Die App lässt sich sehr bequem über einmaliges Drücken des lilanen Knopfes am oberen Ende des Surface Pen aufrufen, sodass man schnellen Zugriff auf seine Notizen hat, wenn man den Stift schon mal in der Hand hält oder aus einem anderen Programm heraus schnell seine Notizen aufrufen möchte.
OneNote selbst ist im Wesentlichen nur ein Texteditor mit vielen Funktionen.
Eine der wichtigsten Funktionen für mich persönlich ist dabei der Import von .pdf-Dateien, denn in diesem Format erhalte ich meine Skripte seitens der Dozenten.
Mit zwei Klicks lade ich das Skript über ein Dialogfeld in meine angelegte OneNote Notiz.
Wie bereits auf dem oberen Screenshot erkennbar, habe ich die problemlose Möglichkeit, diese .pdf Dateien ebenfalls zu markieren oder zu kommentieren.
Dazu bietet OneNote eine eigene Werkzeugleiste für den Surface Pen an:
Im Wesentlichen kann ich OneNote damit genau so nutzen wie Stift und Papier.
Preis/Leistung für Studenten
Dieser Punkt ist ohne Zweifel der Punkt, der am Surface Pro 3 meistens heftig kritisiert wird.
Ich habe für mein Surface in dieser Ausstattung und mit Type Cover relativ genau 900€ bezahlt. In dieser Preisklasse gibt es bereits sehr viele Laptops, Tablets mit weniger Funktionen und Tablets mit vergleichbaren Funktionen (welche jedoch im Allgemeinen schlechtere Bewertungen in der Bedienbarkeit aufweisen.)
Letzten Endes ist es definitiv nicht ein leicht erschwingliches Werkzeug für jeden Studenten der sich für kleines Geld ein Gerät für die digitale Bearbeitung seines Studiums anschaffen möchte. Ich selbst habe dieses Geld über Nebentätigkeit erworben und kann das Surface Pro 3 auch genau dafür wiederum einsetzen und habe so noch einen weiteren Verwendungszweck.
Möchte man als Student jedoch unbedingt ein Tablet für sein Studium anschaffen, so empfehle ich ausdrücklich eher zu einem Surface Pro 3 zu greifen, als ein iPad oder vergleichbares “Alltags-Tablet” zu benutzen. Ein iPad müsste zum sinnvollen Gebrauch in meinen Augen ebenfalls um Tastatur und Eingabestift ergänzt werden, wenn man dabei auf hochwertige Produkte zurückgreift, landet an sehr schnell in vergleichbaren Preisklassen wie beim Surface Pro 3.
Surface 3 als erschwinglichere Alternative
Da meine Ansprüche an ein Tablet auch von der Rechenleistung her tendenziell eher über die normalen Ansprüche eines Studenten hinausgehen, habe ich mich gegen das neuere Surface 3 mit leicht reduzierter Rechenleistung, dafür aber besserer Akkustandzeit und leichterem Gewicht entschieden.
Für die meisten Studenten erfüllt das Surface 3 allerdings höchstwahrscheinlich auch alle Ansprüche, es gilt allerdings zu beachten, dass hier Stift und Tastatur separat erworben werden müssen. Insgesamt kann man das günstigste Surface für ca. 650€ – 700€ mit Stift und Tastatur erwerben, es lohnt sich dabei allerdings einen direkten Preisvergleich zu machen.
Studentenangebote von Microsoft ausbaufähig
Auch wenn ich mein Surface Pro 3 im Microsoft Online Store erworben habe und damit einen 10-prozentigen Rabatt auf alle Teile erhalten habe, so war das preislich nicht gerade eine Exklusivleistung seitens Microsoft.
Parallel dazu hat mein Bruder ein identisches Surface Pro 3 mit Tastatur bei Amazon von verschiedenen Händlern für nur ca. 6€ mehr erwerben können – Völlig ohne den Nachweis über studentische Tätigkeiten oder die gültige Immatrikulation bei einer Hochschule.
Hier könnte Microsoft definitiv noch ein wenig nachlegen um das Angebot für Studenten attraktiver zu machen, denn so lohnt es sich kaum den Prozess der Verifikation im Microsoft Store durchzumachen, insbesondere dann wenn man keine E-Mail Adresse von seiner Hochschule zur Verfügung gestellt bekommt.
Persönliches Fazit
Insgesamt bin ich bisher sehr zufrieden mit meiner Anschaffung.
Das Surface Pro 3 hat sich, wie erwartet und erhofft, als treuer Begleiter in Vorlesungen und Klausurvorbereitung erwiesen, bleibt für mich noch abzuwarten, wie ich es bei der Vorbereitung und letztlich auch Ausarbeitung von Hausarbeiten ideal nuten kann.
Die nahtlose Integration von OneNote in Windows 8 und die Features des Surface Pro 3 zeigen hierbei ihre ganze Stärke und ist, sowohl für das schnelle Notieren von Fragen, Antworten und Inhalten mindestens genau so gut geeignet wie für das Erstellen von ausführlichen Notizen und Bearbeiten von Skripten.
Über die OneDrive Anbindung kann ich meine Notizen sogar auf meinem Android Smartphone mit kostenfreiem OneNote aufrufen, von meinem Desktop PC natürlich ganz zu schweigen.
Die Interviewreihe zu (digitalen) Werkzeugen geht weiter. Diesmal gibt Tobias Jakobi darüber Auskunft, wie er seine Arbeit organisiert und welche Programme er in Verwendung hat. Tobias Jakobi ist Historiker und twittert als @historytoby, bloggt unter »Queer History« zur Geschichte der Homosexualität und podcastet »Geschichten durch Raum und Zeit«. Er hat bereits an anderer Stelle über seinen Workflow geschrieben.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Für meine aktuelle Forschung (MA-Arbeit) nutze ich Citavi 5 zur Literatur- und Exzerptverwaltung, Word 2010 als Schreibprogramm, AntConc 4.3.4w zur Korpusanalyse, Evernote für Notizen, ToDoIst als To-Do-Liste, und LexisNexis als Suchportal für meine Quellen. Zur Sicherung und Verwaltung nutze ich sowohl Google Drive und Dropbox: Meine wichtigen Daten liegen auf der Dropbox, und die wichtigsten der wichtigen Daten liegen in einem Google Drive auf der Dropbox.
Wie greifen die Programme ineinander? Wie würdest Du Deinen (idealen) Workflow beschreiben?
Der ideale Workflow für meine Arbeit an der Sekundärliteratur sieht so aus, dass ich via Citavi einen Überblick über bereits gefundene Literatur behalte, neu gefundene Literatur dort eintrage oder neue Literatur suche. Ich lese die Literatur dann, trage Exzerpte in Citavi ein und füge evtl. neue Literatur zum Projekt bei. Dabei habe ich Evernote und ToDoIst offen, um Gedanken (»Der Diskurs fängt nicht bei Null an – unbedingt Beschreibung des Diskurses vor 1981 in Arbeit einfügen«) und Aufgaben (»@laptop Literaturrecherche zum Thema Diskurs zur Homosexualität 1968 USA durchführen«) einzufügen. Die Evernote-Notizen sind dabei eher Dinge, die ich beim tatsächlichen Schreiben beachten muss, während bei ToDoIst aktuell noch die Vorbereitung zentral ist.
Wie genau der Workflow bei der Quellenanalyse aussehen wird, weiß ich noch nicht. One Step At A Time.
Hast Du spezielle Schreibstrategien?
Meine Schreibstrategie sieht so aus, dass ich meine MA-Arbeit zur Zeit so denke, dass die einzelnen Kapitel Hausarbeiten sind und erstmal getrennt voneinander entstehen. Also – ich schreibe grade keine MA-Thesis, sondern eine Hausarbeit über die Verbindung von Korpus- und Diskursanalyse. Danach schreibe ich eine Hausarbeit über die Foucault’sche Theorie von Sprache, Macht und Wissen. Danach schreibe ich eine Hausarbeit zum Thema »Queer History of the USA«. Die drei Arbeiten werden dann zu einem Paket gebunden, was den theoretisch-methodischen Hintergrund meiner MA liefert. Und das passt dann ‘zufällig’ zu der letzten Hausarbeit, die dann die Analyse meiner Quellen ist .
Die Reihenfolge, in der ich die ersten drei Kapitel bearbeite, ist dabei nicht zufällig, sondern geht von dem Kapitel, bei dem ich mir am unsichersten bin hin zum Thema, das am einfachsten sein wird. Daran schließt sich dann die Quellenanalyse an, weil ich dann auch weiß, wie genau ich den Quellenkorpus zusammenbauen muss. Ich versuche zudem, mindestens einmal die Woche etwas über meine Arbeit auf queerhist.hypotheses.org zu schreiben.
Welches Tool fehlt Dir noch und wo siehst Du das größte Verbesserungspotential für Deine Arbeit?
Was mir fehlt, hat nur indirekt mit meiner Forschungsarbeit zu tun. Ich habe mir verschiedene RSS-Feeds von H-Soz-Kult abonniert (Rezensionen, Stellen, Tagungsberichte, Termine), die ich jeden Morgen durchsehe und für mich interessante Beiträge in mein Evernote kopiere. Dazu nutze ich Feedly; für HSK ist das völlig ausreichend, aber für alle anderen Blogs, die ich lese, nervt es mich permanent, wie unglaublich hässlich das User Interface von Feedly ist. Ich suche schon länger einen über verschiedene Devices (Windows & Android) synchronisierbares, mit Evernote verknüpfbares Tool, das mir RSS-Feeds sowohl übersichtlich als auch ästhetisch anspruchsvoll präsentiert. Ich schreibe das in der Hoffnung, dass Du oder eine(r) Eurer Leser/innen mir was empfehlen kann.
Das ist der Auftakt zu einer Interviewreihe, in der ForscherInnen etwas ausführlicher als auf Twitter Auskunft darüber geben, welche (digitalen) Werkzeuge sie benutzen und wie sie ihre Arbeit organisieren. Den Anfang macht Jürgen Hermes – Computerlinguist, der als @spinfocl twittert und unter TEXperimenTales bloggt.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Tatsächlich programmiere ich mir die meisten Tools, die ich brauche, selbst und zwar mit Java. Selbst programmieren heißt natürlich in den meisten Fällen, bestehende Java-Bibliotheken zu nutzen. Als Entwicklungsumgebung für die Programmierung nutze ich Eclipse. Eclipse ist außerdem die Plattform für unser Workflow-Management-System Tesla. Ich versuche beständig, das Inventar der dort vorhandenen Komponenten zu erweitern, um meine Forschungsfragen über Tesla-Experimente zu beantworten. Und natürlich GitHub zur Code-Veröffentlichung (Tesla läuft leider noch immer über SVN). Wir starten am Institut auch gerade mit den Jira und Confluence als Ticket/Projektmanagement-Software.
Wie organisierst Du das Schreiben, nutzt Du Bibliographie-Software?
Ehrlich gesagt habe ich kein vernünftiges Literaturverwaltungsprogramm. Mendeley ist ja leider von den Bösen aufgekauft worden. Schick ist aber der Export von BibTeX und formatierten Literaturangaben, und die Unterstützung von X Seiten für den Import. Deswegen bin ich bisher noch nicht umgestiegen.
Mit welchen Tools schreibst Du Deine Texte?
Der Gebrauch von LaTeX (auch mit einem Eclipse-Client) ist bei mir leider etwas zurückgegangen, weil kollaboratives Arbeiten (der Regelfall bei mir für Paper und Projektanträge) an Dokumenten irgendwie besser mit Google Drive funktioniert.
Was sind weitere Werkzeuge, die aus Deinem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind?
Literaturrecherche funktioniert bei mir noch immer am besten über Google Scholar. Bloggen, eine nicht zu verkennende Größe in meiner wissenschaftlichen Arbeit, tue ich über das WordPress von @dehypotheses (bzw. das vom KneipenLog). Und ohne viele Worte: Twitter. Für alles mögliche, aber gerade auch für den wissenschaftlichen Diskurs.
An welcher Stelle siehst Du derzeit den größten Veränderungsbedarf in deinem Workflow, also mit welchen Tools bist du derzeit nicht zufrieden, bzw. welche Tools würdest Du Dir wünschen?
Dass ich für die meisten Tools selbst mit-verantwortlich bin (weil ich sie zumindest mit-programmiert habe) heißt nicht, dass sie nicht noch verbessert werden könnten. Tesla z.B. ist ein Monster für diejenigen, die eigene Komponenten dort einbinden wollen. Das liegt daran, dass wir bisher v.a. die Nutzerschnittstelle von Komponenten-Anwendern im Auge hatten und die für Komponenten-Entwickler vernachlässigten.
Ansonsten wünschte ich mir eine offene Mendeley-Alternative, die auch per Mobile-App zu bedienen ist. Vielleicht gibt es da was, ich kenne es aber nicht.
Hast Du spezielle Schreibstrategien?
- Sich darüber klar werden, worüber man schreiben will (möglicherweise mit Hilfe einer MindMap).
- Roten Faden legen, möglichst einen Clou einbauen (das erhöht den Spaß-Faktor für Schreibende und Lesende).
- Unklare Positionen absichern (Literaturstudium, Gespräche mit Kolleg|inn|en).
- Ruhe (Ablenkendes ausschalten).
Der hauptsächliche Unterschied zwischen Mind Maps und Concept Maps ist, dass Mind Maps immer baumartig strukturiert sind, während das bei Concept Maps nicht so sein muss. Zwischen Knoten können in jede Richtung beliebige Verbindungslinien oder -pfeile gezogen werden. Man kann sich Mind Maps auch als einen Spezialfall von Concept Maps denken: Jede baumartige Concept Map ist eine Mind Map.
Scapple jedenfalls bietet die Möglichkeit auf einfach Art und Weise zwischen Knoten Verbindungslinien zu ziehen und damit eigene oder fremde (oder eigene über fremde!) Gedanken zu visualisieren. Das kann helfen komplexe Zusammenhänge zugänglich zu machen, oder aber soweit zu entwirren, dass sie beispielsweise in eine baumartige Struktur, d.h. eine Mind Map oder ein Outline überführt werden können.

Beitrag von Martin Hähnel | @openmedi
History of Science and Technology, Historiography, Actor-Network Theory, Digital and Experimental History
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Einer der größten Vorteile dieses Programms ist, dass man sehr schnell damit arbeiten kann, was nicht zuletzt dank der einfachen Tastaturbefehle – Tab für einen neuen Unterknoten, Enter für einen Knoten auf der gleichen Ebene, die Pfeiltasten für die Navigation – ermöglicht wird. Aber auch durch das automatische Layout, muss man sich nicht mehr um die Anordnung der Knoten und Unterknoten kümmern, sondern kann sich voll und ganz auf die wirren Assoziationen im eigenen Kopf und deren Entwirrung einlassen. Damit erzeugt der Weg aus dem Hirn über die Finger und den Rechner ins Dokument wenig Reibung und Ablenkung. Der ausgewogene Funktionsumfang ermöglicht vieles, steht aber leichter ablenkbaren Naturen gleichzeitig nicht im Weg, zumal sich so gut wie alles störende Klimbim auf Wunsch auch ausblenden lässt.
Es ist ein Traum: Nur ich und meine Mind Map. Na ja. Nicht wirklich. Aber an Mindnode zeigt sich, was gutes Design jenseits von “ist hübsch” bedeuten kann: Der Aufwand oder Widerstand eine Tätigkeit zu verrichten, verringert sich dank eines guten Tools ganz erheblich.

Beitrag von Martin Hähnel | @openmedi
History of Science and Technology, Historiography, Actor-Network Theory, Digital and Experimental History
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Es gibt gute Nachrichten: Eine solche Seite gibt es! Sie nennt sich Alternativeto.net und ermöglicht das komfortable Auffinden von (mehr oder minder) adäquatem Ersatz fürs eigene Betriebssystem und darüber hinaus auch fürs mobile Gerät, den eigenen Browser oder den eigenen Server. Aber nicht nur nach der Plattform lässt sich filtern, sondern auch nach der Art der Lizenz: Darf es, soll es, kommerzielle Software sein? Nein? Reicht es, wenn die App kostenlos zum Download bereit steht, oder soll sie gleich Open Source sein? Der durch User zusammengetragene Katalog ist dabei natürlich nicht vollständig und was eine Alternative ist, liegt zuweilen auch im Auge des Betrachters oder der Betrachterin. Das soll aber den erheblichen Nutzen der Seite nicht schmälern. Dank Alternativeto.net wird die weite Welt der Apps, Services und Programme, die uns die Arbeit erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen sehr viel zugänglicher und darf daher als “Workflow-Baumarkt” auf keinen Fall bei EDIT fehlen.

Beitrag von Martin Hähnel | @openmedi
History of Science and Technology, Historiography, Actor-Network Theory, Digital and Experimental History
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Die nächst bessere Online-Dienste für den Zweck “Read later” sind Pocket und Instapaper. Wie bei fast allen kostenlosen Diensten muss man befürchten als Nutzer das Produkt zu sein, das also alles gespeichert wird, was ich lese. Zusätzliche Funktionen wie eine Volltextsuche kosten nicht zu knapp, ca. 4,50€ im Monat.
Wer also eh schon Webspace im Netz gemietet hat, den man ja für viele Zwecke nutzen kann, dem sei hier die OpenSource-Alternative Wallabag vorgestellt. Sie braucht nur PHP und eine mySQL-Datenbank und kann darum bei den meisten Webspaces genau so einfach wie WordPress installiert werden.
Die wichtigsten Features sind:
- Lesefreundliche Ansicht
- Volltextsuchfunktion
- einfaches Social-Media-Sharing
- RSS-Feed mit den gesammelten Artikeln
- Apps und Erweiterungen für fast alle Betriebssysteme und Browser
- und last but not least: Die Möglichkeit alle gespeicherten Artikel ins epub-Format zu exportieren und dann gemütlich auf dem eBook-Reader zu lesen.
Also, das hier ist eine klare Installationsempfehlung für https://www.wallabag.org.
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Die Tools fürs Annotieren sind ausgezeichnet und da Skim diese PDF-Anmerkungen anders speichert als andere PDF-Reader, sind Dokumente, die mit Skim gelesen und annotiert wurden, sehr leicht von diesen Anmerkungen wieder zu befreien. Mit sogenannten »Snapshots« lassen sich wichtige Stellen im PDF stets verfügbar halten, ohne dass man ständig nervig hin und her scrollen muss. Auf die Weise bleibt der Lesefluss erhalten.
Und das beste: Skim ist freie Software und kann daher kostenlos heruntergeladen werden!

Beitrag von Martin Hähnel | @openmedi
History of Science and Technology, Historiography, Actor-Network Theory, Digital and Experimental History
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Einige Neuerungen machen Diigo in letzter Zeit besonders interessant. Denn für die Organisation der gesammelten Informationen wurde eine Outline-Funktion mit eingebaut. Das heißt, die gespeicherten Seiten und Notizen lassen sich direkt in einem Outliner zuordnen und organisieren.

Nachteile von Diigo: Der Dienst kostet Geld (bis zu 500 Highlights und 5 Outlines sind frei); die iOS-App überzeugt mich nicht und mit der Android-App habe ich hin und wieder Syncing-Probleme.
# Methoden, Werkzeuge und Programme
## Notizen
## Listen
## Recherche
## Kollaboration/Annotation
## Analyse
### Visualisierung
### Textmining
### Programmieren
## Organisation
### Datenbanken
## Literaturverwaltung
## Schreiben/Publizieren
### Outlining
### Markdown
### Git
### LaTEx
## Präsentation
### Podcasting
## Workflow
Zusammenspiel der einzelnen Programme und Tools. Programme zur Synchronisierung der Daten.
Foto: Typewriter Graveyard von Jonathan Haeber
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